Helferin/Helfer beim THW. Ist das was für mich? Was bedeutet das? Was machen die denn da?

Nun, die "Bundesanstalt Technisches Hilfswerk", wie der volle Name des THW lautet, ist die Katastrophenschutzorganisation der Bundesrepublik Deutschland. Die Aufgabenbeschreibung ist im THW-Gesetz festgelegt, im Absatz 2 des § 1. Da heisst es:

 (2) Das Technische Hilfswerk leistet technische Hilfe:

1.nach dem Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz,
2.im Ausland im Auftrag der Bundesregierung,
3.bei der Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen sowie
4.bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben im Sinne der Nummern 1 bis 3, soweit es diese durch Vereinbarung übernommen hat.

 

Die örtliche Gefahrenabwehr ist Aufgabe in erster Linie der Feuerwehren. Das THW kommt auf Anforderung dazu. Das kann geschehen, wenn eine Sonderfähigkeit des THW gefragt ist, die die Feuerwehr so nicht vorhält. Dann ordnet sich das THW der örtlichen Struktur unter und wird somit vom Einsatzleiter eingesetzt.

Damit das THW seinen gesetzlich festgelegten Auftrag erfüllen kann sind bundesweit Ortsverbände aufgestellt worden, die Anzahl liegt bei über 660. Die Einsatzeinheit ist der Technische Zug, der in der Regel aus zwei Bergungsgruppen und einer Fachgruppe besteht. 

Die Bergungsgruppen sind spezialisiert auf Rettung von Menschen, Tieren aus Gefahrensituationen. Sowohl die Ausbildung als auch Ausstattung ist darauf ausgelegt. Im entsprechenden Bereich dieser Internetpräsnz finden Sie weitere Informationen. Bundesweit sind eine Vielzahl von Fachgruppen stationiert. Hierdurch erlangt das THW ein großes Ausmaß an Fähigkeiten: Was man gerade nicht selber hat wird herangeholt. Von Ortungsgruppen mit Hunden oder technischer Ausstattung über Brückenbau, Elektroversorgung, Beleuchtungsgruppen reicht das Angebot. Gruppen mit Baggern, mit Booten, Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Es gibt Einheiten, die für Auslandseinsätze trainiert sind. Da im Großeinsatz schnell einige hunderte Helfer zusammen kommen gibt es auch hierfür Unterstützungsgruppen: Führungseinheiten, Kommunikationsgruppen, Verpflegung. 

Jeder Helferin, jeder Helfer ist Teil dieses großen Gefüges. In der Grundausbildung erlangt der angehende Helfer die Einsatzbefähigung. Die Ausbildung umfasst neben Erster Hilfe die grundlegenden Kenntnisse. Danach können die Helfer mit der Beleuchtungsausrüstung umgehen, kann die Tauchpumpen bedienen und auch mit dem hydraulischen Schere-/Spreizerwerkzeug. Nach der Grundausbildung wird der Helfer seiner Einheit zugewiesen und erhält die weitere Fachausbildung. 

Das THW ist also eine bundesweite Organisation, verwaltungstechnisch untersteht sie dem Bundesinnenminister. Es ist auch bundesweit organisiert und einsetzbar. Bei den großen Hochwassereinsätzen sind beispielsweise hunderte von Helfern aus dem ganzen Bundesgebiet zur Oder und Elbe unterwegs gewesen. 

Das oben erwähnte THW-Gesetz regelt noch mehr als die Aufgaben. Es ist auch geregelt, dass die Helferinnen und Helfer im Einsatzfalle freizustellen sind. Der Arbeitgeber bekommt für die Ausfallzeit eine Lohnkostenerstattung, die direkt mit dem THW abgerechnet wird. Nicht immer ist es leicht für Arbeitgeber, auf seine Mitarbeiter zu verzichten. Das THW müht sich, den Anforderungen auch dieser Seite gerecht zu werden. Aber wir stellen auch fest, dass es großes Verständnis für die Belange des Katastrophenschutzes gibt. Es kann schliesslich jeden einmal treffen, Dann ist man froh, wenn Hilfe kommt. Es ist auch nicht nur von Nachteil für einen Arbeitgeber, wenn seine Mitarbeiterin/sein Mitarbeiter beim THW ist. Ein Mensch, der auch mal zupacken kann, seine Erste Hilfe regelmäßig auffrischt und weitere Fähigkeiten erwirbt ist oft eine Bereicherung  am Arbeitsplatz.